Ein Licht in der Nacht (Martinshörnchen)

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Wir leben in einer dunklen Zeit, so kommt es mir manchmal vor. Nicht nur draußen ist es inzwischen unangenehm früh dunkel, sondern auch im politischen und menschlichen Sinne erschüttern uns gerade so viele Geschehnisse, dass man sich nach etwas mehr Licht in der Welt sehnt. Passend zum Licht war letzte Woche das Sankt-Martin-Fest: Wer von euch kennt noch die Geschichte des Soldaten Martin, der seinen Mantel mit einem Bettler geteilt hat? Wer von euch ist als Kind beim Laternenumzug gewesen?

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Ich zumindest war als Kind fast jedes Jahr beim Martinsumzug dabei, natürlich mit einer selbstgebastelten Laterne (mit echter Kerze, keiner batteriebetriebenen Lampe!). In der Kirche durfte ich mit meiner damaligen Flötengruppe den Gottesdienst begleiten. Ein eher zweifelhaftes Vergnügen 😉 Und nach dem Laternenzug durfte eines nicht fehlen: Die leckeren Martinshörnchen.

Wie ich inzwischen erfahren habe, werden die Martinshörchen in dieser Form wahrscheinlich nur in meiner Kirchengemeinde gegessen – in anderen Teilen Frankens serviert man eher einfache Hefehörnchen. So wie sie bei uns gemacht werden, erinnern sie ein wenig an die Posener Martinshörnchen, allerdings ohne Mohn sondern mit Nuss.

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Obwohl ich inzwischen aus der Kirche ausgetreten bin, erinnere ich mich immer gerne an die Vorbereitung zum Martinsumzug: Das Laternen-Basteln, das stundenlange Flöten-Üben und das Backen von großen Mengen der Martinshörnchen mit meiner Mama, bis dann endlich der Tag des Umzugs da war…. Alles in allem eine sehr schöne Zeit im Jahr, die überhaupt nicht dunkel, sondern ganz hell erschien.

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Und so habe ich mich an diesem Wochenende wieder an diese schöne Tradition erinnert, nachdem wir alle ein wenig Licht in unserem Leben gebrauchen können, und die Martinshörchen gebacken. Am leckersten sind die Hörnchen aber, wenn man sie nicht für sich allein behält, sondern auch den physisch und psychisch Bedürftigen davon etwas abgibt. Menschlichkeit fängt im Kleinen an.

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Martinshörnchen

für ca. 35 Stück

Mürbeteig:
500 g Mehl
150 g Zucker
250 kalte Butter in Stückchen
2 Päckchen Vanillezucker
2 TL Backpulver
2 Eier

Füllung:
150 g gemahlene Haselnüsse oder Mandeln
1 Eiweiß, zu Schnee geschlagen
50 g Zucker
3-4 Tropfen Bittermandelöl (optional)
2 EL Nutella
1 Prise Zimt (optional)

1 verquirltes Eigelb oder Milch

  1. Aus den angegebenen Zutaten einen Mürbeteig kneten und diesen im Kühlschrank ca. 1/2 Stunde ruhen lassen.
  2. Die Zutaten für die Füllung miteinander verrühren, bis eine streichfähige Masse entsteht. Wenn die Masse noch zu fest ist, kann etwas Sahne zugegeben werden.
  3. Den Teig dünn ausrollen und in ca. 8×8 cm große Quadrate schneiden. In die Mitte jedes Quadrates einen knappen Teelöffel Füllung geben. Die Quadrate diagonal aufrollen und zum Hörnchen formen.
  4. Die Hörnchen auf ein Blech setzen und mit dem verquirlten übrigen Eigelb oder etwas Milch bestreichen. Im vorgeheizten Backofen (175°C Ober-Unterhitze) 25-30 Minuten goldgelb backen.

Bei mir war noch etwas Teig übrig, weil ich es mit der Füllung etwas zu gut gemeint hatte 😉 Diesen kann man einfach mit Marmelade füllen und zu Hörnchen oder Briefchen formen. Auch sehr lecker!

Diese Produkte habe ich verwendet*

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Published byBackIna

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