Kennt ihr Christoph Schlingensief? Der nicht unumstrittene Regisseur hat in meiner Heimatstadt Bayreuth bei den Wagner Festspielen 2004 die Kritik extrem polarisiert. Als Teenie war ich ein Riesen-Fan von ihm und bin es auch heute noch. Als ich 2006 endlich die Inszenierung sehen konnte, war ich so aufgeregt wie andere bei einem Backstreet Boys-Konzert. Warum ich euch das erzähle? Heute habe ich ein Rezept dabei, das fast genauso polarisiert wie der damalige „Parsifal“- nämlich Hot Dogs. Keine klassischen Hot Dogs, sondern die etwas andere Interpretation im fränkischen Stil.
Ganz ehrlich: Mich hat dieses Rezept so sehr polarisiert, das ich lange überlegt habe, ob ich es wirklich zeige… Denn Herr BackIna fand es ganz wunderbar – ich dagegen absolut gewöhnungsbedürftig. Was aber auch daran liegt, dass ich Bratwurst per Se schon nicht wirklich gerne esse. Allerdings hatten wir Bratwürste geschenkt bekommen, die unbedingt verarbeitet werden mussten: So sind wir auf die Idee gekommen: Warum nicht mal Bratwurst und Hot Dog kombinieren, also eine Art Crossover Küche?
Woraus besteht der „fränkische“ Hot Dog nun genau, mögt ihr euch fragen? Da wären zunächst einmal fluffige, selbstgemachte Hot Dog Buns (die etwas anders sind als meine Burger Buns). Die finde ich super lecker! Dann wären da in Apfelwein eingelegte und anschließend knusprig gegrillte Bratwürste. Diese werden mit einem Zwiebel-Apfel-Chutney, sauren Gurken und Senf ins Brötchen geschichtet. Quasi eine Mischung aus Hot Dog und „Zwei im Weckla“.
Nun dürft ihr selbst testen, denn hier kommt das Rezept für euch! 🙂 Seid ihr eher auf der Seite von Herrn Backina und sagt „YUMMY!“ oder haltet ihr es wie ich und sagt: „Ganz nett, aber nicht mein Ding“?
Fränkische Hot Dogs mit selbstgemachten Buns
Für die Hot Dog Buns (8 Stück)
- 1/4 Würfel Hefe (10 Gramm)
- 1 EL Honig
- 50 ml Wasser (lauwarm)
- 250 ml Milch
- 1 EL neutrales Öl
- ca. 400 g Mehl (Type 550 – Weizen oder 630 – Dinkel)
- 1 Eigelb + ca. 2 EL Milch zum Bestreichen
- Mische zunächst die Milch, das Wasser und den Honig und erwärme die Mischung handwarm. Darin löst du die Hefe auf und lässt alles so lange stehen, bis die Hefe aktiv wird (kleine Bläschen sind an der Oberfläche zu sehen).
- Derweil mischt du das Mehl mit einem halben Teelöffel Salz. Gib nun die Hefe-Wasser-Mischung sowie das Öl zum Mehl und verknete alles ca. 5 Minuten zu einem glatten Teig.
- Dieser muss nun etwa eine Stunde zugedeckt an einem warmen Ort gehen, bis sich sein Volumen verdoppelt hat. Sobald das erreicht ist, knetest du den Teig noch einmal durch und teilst diesen in 8 Portionen.
- Forme aus den Teig-Portionen längliche Brötchen. Diese lässt du noch einmal eine halbe Stunde auf dem Blech ruhen und gehen.
- Heize währenddessen den Ofen auf 200 Grad Ober-Unterhitze vor und stelle eine Schale mit Wasser unten hinein – so ist besonders viel Dampf im Backofen und die Hot Dog Buns werden nicht trocken.
- Als letztes bestreichst du die Buns mit der Mischung aus Eigelb und Milch, damit sie eine glänzende Kruste bekommen. Backe die Hot Dog Buns nun etwa 15 Minuten und lasse sie anschließend gut abkühlen.
Für die Fränkischen Hot Dogs (4 Stück)
- 4 Paar Bratwürste
- ca. 1/4 Liter Apfelwein
- 1 EL Öl
- 2 – 3 große Zwiebeln
- Salz, Pfeffer, Kümmel
- Saure Gürkchen
- Mittelscharfer Senf
- Röstzwiebeln (optional)
- Bereits einige Stunden bevor du die Hot Dogs essen möchtest, legst du die Bratwürste in den Apfelwein mit etwas Kümmel ein.
- Schneide die Zwiebeln in Ringe und nehme die Bratwürste aus dem Apfelwein. Erhitze das Öl in einer Pfanne und brate die Zwiebeln darin glasig an.
- Die Zwiebeln löscht du mit dem Apfelwein ab und lässt die Mischung auf ca die Hälfte einkochen. Schmecke die Zwiebeln nun mit Kümmeln, Salz, Pfeffer und eventuell etwas Honig nach Geschmack ab.
- Heize nun den Grill vor (du kannst die Bratwürste optional auch in der Pfanne braten) und tupfe die Bratwürste trocken. Brate die Würste nun knusprig.
- Zuletzt stellst du den fränkischen Hot Dog fertig: Schneide dazu das Bun auf und röste es kurz auf dem Grill knusprig. Nun kommt Senf auf die Unterseite, dann ein Paar Bratwürste, gefolgt von dem Zwiebel-Chutney, den Gurken und eventuell einigen Röst-Zwiebeln.
- Fertig ist das etwas andere Hot Dog!
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