Zu Ostern haben wir mal wieder das handgeschriebene Backbuch meiner Oma (und einen riesigen Stapel alter Fotos) durchgesehen. Da ist mir ein Rezept ins Auge gesprungen, das ich noch nie bei ihr gegessen geschweige denn selbst gebacken habe: Gold- und Silbertorte heißt das gute Stück. Dieses Rezept gab es wohl einerseits als Rührkuchen (eine Art Marmorkuchen, dazu unten mehr), andererseits aber als Festtagstorte mit Buttercreme, z.B. zu Geburtstagen oder Konfirmationen. Irgendwie muss es dann in Vergessenheit geraten sein, denn in meiner Familie hat seit Jahrzehnten diesen Kuchen niemand gebacken. Schade eigentlich, dachte ich mir – denn das Rezept klang durchaus interessant!
Der Name Gold- und Silbertorte kommt nämlich von der einzigartigen Zubereitung des Teiges für diese Torte: Aus einer einzigen Masse werden zwei komplett unterschiedliche Teige gemacht. Denn die Eier werden getrennt und aus den Eigelben wird ein saftiger Zitronen-Boden. Aus den Eiweißen hingegen wird ein fluffiger Nuss-Boden. Da der Zitronenkuchen durch die Eigelbe „golden“ wirkt, sorgt dieser für das „Gold“ im Namen der Torte. Das „Silber“ stammt vom deutlich helleren Eiweiß-Nuss-Teig. Ein typisches Rezept aus Omas Zeiten, denn da geht keine Zutat verloren, sondern die Rohstoffe werden restlos aufgebraucht!
Nun kann man die Gold- und Silbertorte einfach als Rührkuchen backen und ähnlich wie bei einem Marmorkuchen beide Teigsorten in eine Gugelhupf-Form füllen. Fertig wäre ein sehr leckerer Rührkuchen. Oder man macht es wie ich und backt die beiden Teige getrennt zu Tortenböden. Mit Vanille-Buttercreme geschichtet entsteht so eine ganz besondere Geschmackskombination! Zitrone, Mandel und Vanille schmecken zusammen wirklich fabelhaft und die Torte wirkt kein Stück „altbacken“.
Natürlich kannst du eine ganz normale 26 cm Springform verwenden: Dann bekommst du eine etwas niedrigere, klassische Gold- und Silbertorte. Ich habe mich dagegen an einem etwas moderneren Naked Cake versucht. Dazu habe ich die Böden in einer kleineren 20 cm Form gebacken, damit der Kuchen insgesamt höher wird. Die Buttercreme bedeckt nicht die Seiten, sondern man sieht die Ränder deutlich – der Rand bleibt eben „nackt“. Daher auch der Name Naked Cake. Mit frischen Früchten und Kräutern entsteht so eine sehr stilvolle und echt sehenswerte Frühlingstorte! Probiert es doch auch einmal aus 🙂
Diese Produkte habe ich verwendet*
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Gold- und Silbertorte (á 20 oder 26 cm)
Für den Teig
- 500 g Mehl
- 350 g Zucker
- 125 g Butter
- 125 ml Milch
- 5 Eier
- 1 Pck. Backpulver
- Abgeriebene Schale einer Zitrone
- 50 g gemahlene Mandeln
Für die Buttercreme
- 250 g weiche Butter
- 500 ml Milch
- 1 Pck Vanille-Puddingpulver
- 3 EL Zucker
- 1 EL Vanille-Extrakt oder Mark einer Vanilleschote
- Puderzucker nach Wunsch
- ca. 100 g Lemon Curd zum Bestreichen der Zitronenböden
- ca. 6 EL Amaretto zum Tränken der Mandelböden
- Rühre Butter und Zucker cremig und teile die Masse in zwei gleiche Teile. Vermische das Backpulver mit dem Mehl und teile beides ebenfalls in zwei Hälften. Trenne die Eier und halte Eigelb sowie Eiweiß getrennt bereit.
- Bereite als ersten den „Gold-Teig“ zu: Dazu verquirlst du die Eigelbe mit der Milch und rührst diese unter die eine Hälfte der Butter-Zucker-Mischung. Gib die Zitronenschale sowie die eine Hälfte der Mehl-Mischung hinzu.
- Backe den „Gold-Teig“ bei 175°C Ober-Unterhitze in einer Springform etwa 40 Minuten (Stäbchenprobe machen).
- Nun bereitest du den „Silber-Teig“ zu: Schlage die Eiweiße zu Schnee und hebe diese mit dem zweiten Teil der Mehl-Mischung und den Mandeln unter die andere Hälfte der Butter-Masse.
- Backe den „Silber-Teig“ bei 175°C Ober-Unterhitze ebenfalls ca. 40 Minuten (Stäbchenprobe machen).
- Während die Böden auskühlen, bereitest du die Buttercreme vor: Koche dazu aus der Milch, dem Zucker und dem Puddingpulver einen Pudding nach Packungsanleitung und lasse diesen abkühlen.
- Schlage nun die Butter weißcremig (etwa 5 Minuten) und rühre das Vanilleextrakt unter. Rühre den Pudding esslöffelweise unter, sodass eine glatte Creme entsteht. Diese kannst du nach Wunsch noch mit Puderzucker nachsüßen.
- Danach schneidest du die beiden Böden jeweils vertikal durch und tränkst die Mandelkuchen mit dem Amaretto. Die Zitronenböden bestreichst du mit dem Lemoncurd.
- Zuletzt schichtest du jeweils abwechselnd einen Gold- und einen Silber-Boden mit der Buttercreme aufeinander.
- Verziere die Torte nach Wunsch. Fertig ist ein festlicher und eleganter Traditionskuchen!
Schwarzwälder Kirschtorte neu interpretiert | BACKINA
20. April 2021 at 13:10[…] in Torten nicht unbedingt. (Wenn ihr Naked Cakes ebenfalls mögt, dann schaut euch doch auch meine Gold und Silbertorte sowie die Gin Tonic Torte […]
Letter Cake in Form eines Herzes zum Muttertag | BACKINA
11. Juni 2021 at 18:03[…] Creme als Grundlage für so einen Letter Cake verwenden. Auch klassische Pudding- Buttercreme (wie hier) funktioniert sehr […]
Cecilia Sotelo
7. Juni 2023 at 19:52Hallo Backina!! meine Schwiegermutter, in Chile, macht eine torte Gold und Silber. Sie hat die Rezepte von seine Mutter und Großmutter; Sie kommt aus Österreich. Aber keine Nüsse und Zitronen. Tschüß
BackIna
9. Juni 2023 at 9:29Hallo Cecilia, schön zu hören, dass euer Rezept über Generationen weitergegeben wurde 🙂 Ich denke, je nach Region variiert es etwas, wie eine solche Torte gemacht wird! Was kommt dann stattdessen bei euch rein? LG Ina von BackIna.de