Wo wir neulich schon über Gebäck gesprochen haben, das ich bisher nicht beherrscht habe, soll es heute um einen ähnlichen Fall gehen 😉 Und zwar einen klasssichen Osterzopf! Gab es den bei euch auch immer an Ostern von den Paten? Bei uns in Oberfranken besteht das Patenbündel traditionell aus einem sogenannten „Eierring“, also einem runden Hefezopf. Verpackt ist dieser in ein weißes Leinentuch und in der Mitte finden sich bunte Eier und / oder Schokolade. Meine Patin war eine Meisterin im Backen von herrlich saftigen, gleichmäßigen Osterzöpfen. „War“ sage ich deshalb, weil man das Patenbündel bei uns nur bis zur Konfirmation erhält.
Dagegen ging es in unserer eigenen Küche am Ostersamstag regelmäßig chaotisch zu… Denn auch das Patenkind meiner Familie sollte natürlich sein Bündel bekommen. Und nach altem Brauch sagt die Form des Eierrings etwas darüber aus, wie wohlhabend die Paten sind 😉 Sorry, Mama, aber so ganz haben wir den Dreh nie rausgehabt, wie man den perfekten Osterzopf flechtet. Irgendwann haben wir uns dann eine Form zulegt, mit der der Teig gleich als Kranz rauskam 😉 Dafür hatte meine Mama immer die ausgefallensten Füllungen in ihren Zöpfen, zum Beispiel Marzipan-Basilikum… Ausgleichende Gerechtigkeit nennt sich das wohl.
Jetzt hat mich die Neugier aber doch nach Jahren gepackt und ich wollte selbst einen Osterzopf wie meine Patin backen. Also habe ich ein wenig recherchiert, was wir damals falsch gemacht haben könnten. Unser Osterzopf ist nämlich immer auseinander gelaufen und hat seine schöne Form nicht behalten – und siehe da: Das liegt an zwei Faktoren!
- Wenn der Osterzopf auseinander läuft verwendest du vielleicht das falsche Mehl. Denn normales 405er Mehl sollte man nicht verwenden. Backstarkes 550er Mehl hilft dem Zopf die Form zu behalten.
- Auseinanderlaufen des Hefezopfs kann auch an zu viel Hefe im Teig liegen. Dann „schießt“ der Zopf nach oben und kann sich nicht in der Form halten.
Wir haben damals beide Fehler gemacht. Diesmal habe ich es mit 550er Mehl und nur einem halben Würfel Hefe versucht. Und siehe da: Es kommt der schönste Brioche Osterzopf heraus, den ich je gebacken habe! Er schmeckt, wie er eben schmecken soll: Schön saftig und locker, dabei nicht zu süß und mit einer schön glänzenden Kruste. So, jetzt könnte ich eigentlich Patin werden – mein Patenbündel würde auf jeden Fall einen schönen Osterzopf enthalten 😉
Brioche Osterzopf (für einen großen Zopf bzw. Kranz oder zwei kleine a 20 cm)
- 450 g Mehl (Type 550 Weizenmehl oder Type 630 Dinkelmehl)
- 1/4 Liter Milch + ca. 1 EL zum Bestreichen
- 1 Ei + 1 Eigelb zum Bestreichen
- 2 EL Honig
- 1/2 Würfel Frischhefe
- 50 g Butter
- Erwärme ca. 150 ml von der Milch mit dem Honig und löse darin die Hefe auf. Vermische das Mehl in einer Schüssel mit einem Teelöffel Salz und mache in die Mitte eine Kuhle. In diese schüttest du die Milch-Hefe-Mischung und verrührst diese mit etwas Mehl vom Rand.
- Lasse die Schüssel abgedeckt ca. 10 Minuten an einem warmen Ort stehen, bis die Hefemilch schäumt. Nun ist die Hefe aktiv und es kann losgehen. Schmelze während der Wartezeit die Butter und vermische sie mit der restlichen Milch. Gib diese sowie das Ei zum Mehl und der Hefe-Mischung. Knete die Zutaten ca. 5 Minuten, bis ein glatter Teig entstanden ist. Dieser muss erneut abgedeckt gehen, diesmal ca. 45 Minuten.
- Drittle den Teig nach der Gehzeit und forme die Teile zu jeweils ca. 40 – 50 cm langen Strängen. Daraus flechtest du einen engen Zopf oder Kranz oder du machst zwei kleine Zöpfe. Achte darauf, die Enden gut zusammenzudrücken.
- Lasse den Zopf noch einmal ca. eine halbe Stunde abgedeckt gehen. Vermische dann das Eigelb mit einem EL Milch und streiche den Zopf damit gut ein.
- Backe den Hefezopf im heißen Backofen (200 Grad Ober-Unterhitze) ca. 25 – 30 Minuten. Wenn der Zopf zu dunkel wird, decke ihn in den letzten Minuten mit etwas Alufolie ab.
- Lasse den Osterzopf erkalten und genieße ihn z.B. mit etwas Frischkäse und Marmelade zum Osterfrühstück!
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