Vor einigen Jahren habe ich schon ein Rezept für Elisenlebkuchen veröffentlicht, das nach dem Originalrezept einer längst geschlossenen Bäckerei gebacken wurde. Da war ich noch etwas unbedarft und habe nicht gründlich genug recherchiert, denn wirkliche Elisenlebkuchen sind es nur, wenn KEIN Mehl im Teig enthalten ist! Deshalb habe ich fürs mein fränkisches Backbuch, das vor Kurzem erschienen ist, noch einmal in die Notizen meiner Oma geschaut und das dortige Lebkuchenrezept ausprobiert. Siehe da – der Definition nach ist das eher ein Elisen-Lebkuchen-Rezept 🙂 Denn es ist kein Mehl enthalten und der Anteil der Nüsse ist ebenfalls sehr hoch.
Allerdings musste ich etwas Anpassungen vornehmen zum Original, das doch mit recht vielen „Unbekannten“ arbeitet wie es eben bei Omas so ist. Mit Mengenangaben wie „Lebkuchengewürz nach Geschmack“ und „etwas Honig“ will heute niemand mehr backen… Und wir haben beim mehrfachen Backen fürs Buch gemerkt, dass die Lebkuchen nicht immer gleich saftig und stabil werden, sondern manchmal auch breit laufen. Das liegt tatsächlich an der variablen Größe von den Eiern! Deshalb habe ich die Ei-Menge in Gramm umgerechnet, damit ihr ein optimales Ergebnis bekommt.
Die letzte Anpassung, die ich gemacht habe: Ich hasse die Konsistenz von Orangeat und Zitronat. Zu Lebkuchen gehören sie aber unbedingt dazu. Deshalb hacke ich sie ganz, ganz fein, damit sie zwar das Aroma abgeben, aber man nicht auf Stücke beißen muss. So wird die Masse auch feiner und die Oberfläche der Lebkuchen glatter 🙂
Und ein weiterer Game-Changer, den meine Oma so noch nicht benutzt hat: Die Lebkuchen-Glocke bzw. der Lebkuchen-Former. Zu Omas Zeiten wurde der Teig einfach mit dem Messer auf die Oblaten gestrichen. Das geht natürlich auch, aber nur mit viel Übung bekommt ihr die perfekte runde Form hin, die ein Lebkuchen haben sollte. Deshalb mache ich es mir leicht und nutze einfach den Lebkuchen-Former. Das sorgt für ein perfektes, gleichförmiges Ergebnis bei allen Elisen!
In diesem Sinne: Einen schönen Start in die Adventszeit mit diesen klassischen Lebkuchen wünsche ich euch 🙂
Klassische Lebkuchen (Elisenlebkuchen)
Für ca. 18 Stück
- 320 g Eier (ca. 6 Eier Gr. M)
- 180 g feinen braunen Zucker
- 2 EL flüssigen Honig
- 2,5 TL Zimt
- 1,5 -2 TL Lebkuchengewürz
- 200 g gemahlene Mandeln
- 200 g gemahlene Haselnüsse
- 100 g geröstete gehackte Haselnüsse
- 50 g fein gehackte Walnüsse
- 80 g Orangeat
- 80 g Zitronat
- 1 Prise Salz
- Oblaten 70 mm Durchmesser
Zubereitung
- Zerkleinere das Orangeat und das Zitronat in sehr kleine Stückchen. Damit es weniger klumpt, kannst du es mit den gemahlenen Mandeln mischen. Das geht auch im Blitzhacker oder Thermomix sehr gut!
- Danach schlägst du die Eier zusammen mit Zucker und Honig sehr schaumig. Das kann 5 – 10 Minuten dauern.
- Füge dann die Nüsse, Gewürze und eine Prise Salz hinzu und vermische alles vorsichtig.
- Lasse den Teig ca. 12 Stunden (am besten über Nacht) in einem kühlen Raum oder im Kühlschrank quellen. Die Masse ist danach sehr zäh und lässt sich leicht auf einer Oblate verteilen.
- Nach der Ruhezeit heizt du den Backofen auf 160 Grad Ober-/Unterhitze vor.
- Lege Backpapier auf ein Backblech und bestreiche die Oblaten in der gewünschten Dicke (pro Oblate ca. 1 – 2 EL Teig). Anschließend solltest du die Masse mit einem Messer glattstreichen. Mit einer Lebkuchenglocke funktioniert es natürlich am besten: Dazu stülpst du die Glocke über die Lebkuchenmasse und formst den Lebkuchen. Anschließend musst du nur noch die Ränder mit einem feuchten Messer glattziehen.
- Dann bäckst du die Lebkuchen auf mittlerer Schiene ca. 20 – 25 Minuten bei 160°C Umluft. Die Lebkuchen sind fertig, sobald die Ränder anfangen braun zu werden.
- Nachdem die Lebkuchen ausgekühlt sind, kannst du sie je nach Geschmack mit Schokoladenglasur oder Zuckerguss bestreichen und verzieren.
