Käsekuchen und Cheesecake: Ist das nicht das gleiche? Jein. Beide verwenden Milchprodukte für eine sehr cremige Füllung – da hören die Gemeinsamkeiten aber schon auf. Denn der American Cheesecake hat als Grundlage Frischkäse und Sour Cream, der deutsche Käsekuchen Quark und ggf. Sahne. Deshalb ist der American Cheesecake deutlich cremiger, aber auch viel „mächtiger“ als unser deutscher Käsekuchen.
Nun muss man wissen, dass der amerikanische Frischkäse etwas „trockener“ ist als unser Frischkäse – deshalb gelingen viele Rezepte aus dem US-Raum nicht zu 100%, wenn man sie mit deutschen Inhaltsstoffen macht. Für einen perfekten American Cheesecake mit deutschen Zutaten sollte man also einige Anpassungen vornehmen. Genau das habe ich für mein heutiges Rezept gemacht. Als Basis für die Cheesecake-Füllung habe ich das Rezept von Sally’s Baking Addiction hergenommen – sie ist wohl eine der bekanntesten US-Backbloggerinnen und stellt ihren Lesern monatlich eine „Challenge“. Im Mai war das eben Cheesecake – 1:1 übernehmen für deutsche Zutaten stellte sich aber eher als schwierig heraus. Bei meinem ersten Versuch mit genau diesem Rezept ist die Masse gerissen und war ziemlich flüssig.
American Cheesecake mit deutschen Zutaten umsetzen – worauf muss ich achten?
Deshalb habe ich einige Tipps für euch, wie ihr das amerikanische Rezept für Cheesecake „eindeutschen“ könnt:
- Unser Doppelrahm-Frischkäse geht durchaus als Basis. Wichtig ist nur, dass ihr die Feuchtigkeit etwas bindet. Daher habe ich noch einen Löffel Stärke hinzugegeben. Vanille- oder Sahne-Puddingpulver sollte auch funktionieren,
- Sour Cream ist nicht sauere Sahne! Der deutsche Schmand entspricht eher der amerikanischen Sour Cream, da diese einen höheren Fettgehalt und weniger Säure als unsere saure Sahne hat.
Für den Boden habe ich auf ein bereits auf deutsche Zutaten angepasstes Rezept zurückgegriffen – und zwar das aus dem Buch [amazon_textlink asin=’3881179771′ text=’New York Christmas*‘ template=’ProductLink‘ store=’ifdigital-21′ marketplace=’DE‘ link_id=’cd848475-5803-11e8-90fd-3dbd893fa834′]. Natürlich ist jetzt nicht die Zeit für Weihnachten, aber das Buch ist trotzdem sehr zu empfehlen! Hier werden als Ersatz für Graham Cracker Vollkorn-Butterkekse vorgeschlagen. Wirklich sehr lecker und das kommt dem Original wohl recht nahe.
Wo wir schon vom Cheesecake-Boden sprechen, habe ich noch etwas Angeberwissen für euch! Ein American Cheesecake ist kein New York Cheesecake. Der Unterschied liegt in den Zutaten und im Boden. Ein New York Cheesecake hat oft einen ganz dünnen Biskuit-Boden (also nicht wie bei einer Biskuitrolle, sondern hauchdünn!), ein American Cheesecake eben den typischen „Bröselboden“, den ich euch heute vorstelle. Zudem ist die Füllung eines New York Cheesecake durch Sahne und oft noch mehr Ei in der Füllung noch cremiger als beim „normalen“ American Cheesecake. Sozusagen nochmal eine Schippe drauf… Für den Deutschen Gaumen ist aber schon diese Variante reichhaltig genug, das kann ich euch versprechen 😉
Diese Produkte habe ich für das heutige Rezept verwendet*
*Die Amazon Produktlinks sind sogenannte Affiliate-Links. Das heißt, ich bekomme eine kleine Provision, wenn du darüber etwas bestellst. Für dich entstehen dadurch keine Mehrkosten.
Cremiger American Cheesecake im Mini-Format
(20 cm Durchmesser) – für einen 26er einfach alles verdoppeln!
Bröselboden
- 120 g Vollkorn-Butterkekse
- 1 TL brauner Zucker
- 50 g Butter
- 1/4 TL Salz
Cheesecake-Masse mit Frischkäse
- 450 g Doppelrahm-Frischkäse
- 75 g Zucker
- 120 g Schmand
- 1 TL Vanille-Extrakt
- 1 TL Zitronensaft
- 1 TL Stärke
- 1 Ei und 1 Eigelb
Vorbereitung und Boden Backen
- Heize den Ofen auf 175° C (Ober-Unterhitze) vor.
- Bereite zuerst die Bröselkruste vor: Dazu schmilzt du die Butter. Anschließend mahlst du die Vollkorn-Butterkekse zu feinen Krümeln, z.B. in einem Standmixer. Mische diese mit dem Zucker, der Butter und dem Salz.
- Lege den Boden einer 20 cm Springform mit Backpapier aus und verteile die Bröselkruste darauf. Drücke diese anschließend gut fest und backe den Boden im heißen Ofen für 10 Minuten vor.
- Währenddessen bereitest du die Frischkäse-Masse zu. Achte darauf, dass du nicht zu viel rührst, sonst kommt zu viel Luft in die Frischkäse-Masse und der Cheesecake wird zu luftig, nicht cremig.
- Rühre den Frischkäse kurz mit dem Zucker glatt, bis der Zucker vollständig gelöst ist. Gib dann Schmand, Vanille-Extrakt, Stärke sowie Zitronensaft dazu. Rühre diese ebenfalls kurz unter.
- Zuletzt rührst du das Ei und das Eigelb unter – wirklich nur ganz kurz, damit nicht unnötig Luft in die Masse kommt.
Backen und Fertigstellen
- Bereite jetzt das Wasserbad vor: Entweder hast du eine wasserdichte Springform, dann kannst du einen großen Bräter verwenden, den du etwa 2 cm hoch mit Wasser füllst und die Springform direkt hineinstellst. Wenn du wie ich keine wasserdichte Springform hast, dann fülle ein Blech etwa 1 cm hoch mit Wasser und hänge es in die untere Schiene des Ofens.
- Stelle die Ofentemperatur auf 160° Ober-Unterhitze herunter.
- Fülle die Cheesecake-Masse auf den Bröselboden und backe den Cheesecake für 55 Minuten. Er ist fertig, wenn die Ränder „durch“ erscheinen und die Mitte noch ganz leicht wabbelt, wenn du an der Ofentür ruckelst. Mach die Ofentür während des Backens NICHT auf!
- Sobald die 55 Minuten vorbei sind, öffnest du die Ofentür etwa 5 cm breit, damit der Ofen langsam auskühlen kann. Lasse den American Cheesecake bei geöffneter Ofentür noch eine Stunde abkühlen.
- Anschließend nimmst du ihn heraus, nimmst vorsichtig den äußeren Ring der Springform ab (ggf. mithilfe eines Messers) und lässt ihn bei Zimmertemperatur komplett abkühlen.
- Sobald der Cheesecake kühl ist, stellst du ihn noch 3 – 4 Stunden oder über Nacht in Kühlschrank, damit er richtig fest werden kann.
- Die Mühe lohnt sich: Nun hast du einen super cremigen, mächtigen American Cheesecake – lecker mit frischen Früchten!
Based on 7 Review(s)
Beate Kriewe
9. März 2019 at 10:36Hallo und ein großes Danke schön
für ein tolles Rezept und die vielen zusätzlichen Informationen. Es war eine Freude das alles zu lesen und ich habe selten ein so gut erarbeitetes Rezept gefunden, das so exakt funktioniert hat. Und ja, dieser Kuchen ist mächtig und wenn ich ehrlich sein soll, dann ist er mir ein wenig „too much“, aber es war eine sehr interessante Erfahrung und schmecken tut er ! Aber es reicht tatsächlich ein schmales Stückchen.
Gerne schaue ich wieder vorbei und probiere etwas anderes. Schönes Wochenende wünscht Beate
BackIna
11. März 2019 at 9:52Hallo Beate,
vielen Dank für dein positives Feedback 🙂 Freut mich sehr, dass dir der Kuchen gelungen ist und auch schmeckt! Mit unserem „deutschen“ Käsekuchen tatsächlich kaum zu vergleichen in Sachen Reichhaltigkeit…
Liebe Grüße und einen guten Start in die Woche,
Ina von BackIna
Isabella Bauer
1. Oktober 2019 at 21:00Hallo ihr Lieben,
Funktioniert das Rezept auch mit einer Mischung aus Doppelrahm und low fat Frischkäse?
Vielen lieben Dank,
Isabella
BackIna
1. Oktober 2019 at 21:04Hallo Isabella,
ich habe es ehrlich gesagt noch nie probiert. Ich nehme an, dass der Kuchen sicherlich klappt, jedoch eine etwas weniger cremige Konsistenz hat. Einen Versuch wäre es wert 🙂
Liebe Grüße,
Ina von BackIna
Corina Pirrung
9. Mai 2019 at 1:41Hallo und auch von mir ein herzliches Dankeschön <3
.. für die wirklich tollen Infos, klasse.
Werde diesen heute direkt backen und anschließend davon berichten.
Ich hatte mich zuvor immer"gehütet" Käsekuchen zu backen. Da ich unsicher war und befürchtete, dass mir dieser nicht gelingt. D.h., mir die Käsemasse beim Öffnen des Rings (von der Form) , sozusagen entgegen geflossen kommt…Alles Quatsch, natürlich…, wie ich im Nachhinein festgestellt habe.
Habe diese Woche bereits zum zweiten Mal einen ähnlichen Kuchen gebacken, weil dieser soooo lecker geschmeckt hat. Zudem sehr einfach in der Zubereitung war.
Boden war allerdings ein Knetteig, der schnell von der Hand ging.
Bei der Füllung musste ich improvisieren, da ich nicht genug Speisequark zu Hause hatte. Dafür hatte ich Doppelrahm-Frischkäse. Halb Quark und halb Fr/Käse mit einem halben Liter Milch und einem Pck Vanille-Puddingpulver, sowie 2 Eiern. Eine Stunde Backzeit etc
Das Ergebnis war fantastisch. Demnach war der Kuchen auch ratzfatz weggeputzt.
Als ich dein Rezept durchgelesen habe, musste ich feststellen, dass ich scheinbar soweit alles richtig gemacht habe. Mit dem wenig Rühren, sowie Ofentür nicht öffnen und dem auskühlen.
Nun, lange Rede kurzer Sinn:
Sobald ich dieses tolle Rezepte ausprobiert habe, teile ich euch das Ergebnis mit.
Liebe Grüße
Heike Becker
30. April 2019 at 13:17Vielen lieben Dank für dieses tolle Rezept.
Habe statt Schmand, Speisequark genommen.
Hat super geklappt.
Viele Grüße
Heike
Marlies
2. Juni 2019 at 15:21Vielen Dank für das hervorragende Rezept. Ich habe zwei ganze Eier genommen und das Eiweiß zu Schneee geschlagen, den Tipp hatte ich in einem anderen Rezept gefunden…
Der Kuchen war perfekt, nicht eingerissen, helle Oberfläche und er hat köstlich geschmeckt! Werde ich auf jeden Fall noch häufiger backen.
Nochmals danke!
Alex
4. August 2019 at 14:51Vielen Dank für das Rezept! Ich habe ihn mittlerweile schon 2 Mal gemacht. Hat jedesmal super geklappt. Beim 2. Mal habe ich auf den Keksboden eine dünne Schicht weiße Schokolade gemacht, sowie ein paar dunkle Schokodrops in den Keksboden (und den auch ein bischen dicker – 150 g Vollkorn-Butterkekse). Das war einfach nur der Hammer! Dabei bleibt der Boden auch noch super knusprig (wer das mag – ich liebe es).
BackIna
4. August 2019 at 21:38Hallo Alex,
Freut mich, dass Dir der Kuchen geschmeckt hat 🙂 und die Idee mit der Schokolade klingt super, muss ich direkt selbst auch nochmal testen!
LG BackIna
Ronja Böhme
6. August 2019 at 17:31Hallöchen,
ich habe die Frage wie genau ich das machen soll, wenn ich keine wasserdichte Springform habe? Soll ich die Springform einfach in das 1cm hohe Wasser stellen?!! Oder wie ist das gemeint, letztens hatte ich nämlich ein Rezept, in dem ein Schutz aus Alufolie empfohlen wurde, aber leider ist dann dort Wasser durchgedrungen
LG
Ronja
BackIna
6. August 2019 at 18:04Hallo Ronja,
Siehe oben 🙂 Ohne wasserdichte Springform empfehle ich folgendes Vorgehen:
Fülle ein Blech mit Wasser und hänge es in die untere Schiene. Direkt darüber hängst du den Rost ein und auf diesen stellst du die Springform. So berührt die Form das Wasser nicht, aber der Dampf ist trotzdem im Backofen, was den Kuchen glatt hält und vor dem austrocknen schützt.
Liebe Grüße, BackIna
Josi
17. Oktober 2020 at 20:36Das ist wirklich ein super Rezept. Die Beschreibung ist genau und er gelingt einfach immer. Man kann diesen Kuchen auch ein wenig kalorienärmer gestalten indem man zwei Ftischkäse Doppelrahmstufe mit einer light Sorte ersetzt. Zudem funktioniert das Rezept auch super mit Flavedrops Vanille und Ethrith.
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26. April 2021 at 22:22Klappt super. Auch mit 300gr Quark wenn man nicht genug Frischkäse gekauft hat für die doppelte Menge. Und mega lecker 😋Sogar für Backlooser wie mich geeignet. Danke für die ausführliche Beschreibung
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Jeanette
6. Februar 2024 at 19:41Hallo liebe Ina
Ich sage nur: Mega lecker 🙂
Ich habe zum 1.Mal einen American Cheesecake gebacken und es wird nicht das letzte Mal sein :)) Ich danke dir für das tolle und sehr ausführliche Rezept. Herrlich cremig und nicht so süss. Ich hatte schon ein bisschen Angst dass er zu flüssig wird aber am nächsten Morgen aus dem Kühlschrank perfekt. Ich musste die doppelte Menge machen da ich nur eine 26er Form hatte, hat tiptop funktioniert.
Liebe Grüsse
Jeanette
BackIna
6. Februar 2024 at 21:38Hallo Jeanette,
vielen Dank für dein Feedback und es freut mich sehr, dass er geschmeckt hat! Das finde ich auch immer etwas kniffelig am Cheesecake, dass man so lange warten muss, bis er dann durchs Kühlen die perfekte Konsistenz hat – da braucht es echt Geduld 😀
Liebe Grüße,
Ina von BackIna.de