Vor einigen Wochen habe ich mal wieder eine große Ladung Cookies gemacht (genauer gesagt meine Chewy Chocolate Chip Cookies, Rainbow Cookies und Double Chocolate Cookies), da ich diese zu einer Hochzeit mitgebracht habe. Übrigens: Außerdem steuerte ich noch meine Herz-Nussecken zum Kuchen-Buffet bei. Da ich ohnehin fleißig am Teig mixen, Teigkugeln rollen und abbacken war, hatte ich genug Zeit, darüber nachzudenken, was gute American Cookies wie bei Subway und Co. (nur ohne die Chemie 😉 ) ausmacht. Meine wichtigsten Tipps wollte ich euch daher hier mitgeben! Denn damit die Cookies wirklich schön weich und dick werden, müsst ihr einiges beachten….
Auch wenn Cookies eigentlich ganz unscheinbar aussehen: Sie sind ziemlich anspruchsvoll! Ein wenig zu lang gebacken – zack, trocken und crunchy. Zutaten zu kalt – der Teig läuft auseinander. Zutaten zu lange geschlagen – Cookies werden flach. Zucker nicht richtig aufgelöst – Cookies werden ebenfalls flach… und so weiter und so weiter. Bis ich es geschafft habe, dass meine Cookies zumindest meistens dick und chewy werden, hat es auch einige Anläufe gebraucht!
Meine Erfahrungen auf diesem Weg möchte ich mit euch teilen – vielleicht könnt ihr so einige Fehler vermeiden und kommt schneller als ich zu richtig schön dicken, saftigen American Cookies! Also los geht es mit der Reise durch die Lebensmittelchemie und Cookie-Magie!
Tipps zu den Zutaten für American Cookies
Der Erfolg von Cookies beginnt bereits mit den richtigen Zutaten. Besonders Zucker und Butter spielen dabei eine ganz besondere Rolle – kein Wunder, denn sie machen ja den Großteil der Cookies aus 😉
Tipp 1: der richtige Zucker
Der richtige Zucker ist wirklich super wichtig! Grundlegend kannst du zwei verschiedene Zucker-Arten nutzen: Weißer Zucker macht die Cookies eher knusprig, brauner Zucker eher chewy.
Aber Vorsicht: Amerikanischer brauner Zucker ist mit unserem Zucker nicht zu vergleichen! Deshalb bitte nur in Notfällen den groben braunen Rohrzucker verwenden, den man bei uns so kennt!!! Ich lasse mir amerikanischen braunen Zucker oft im Großpack mitbringen, da Herrn BackInas Bruder beruflich häufiger in den USA ist. Ersatzweise könnt ihr auch einen feinen braunen Zucker (z.B. Muscovado) verwenden. Wichtig ist, dass dieser feine Kristalle hat (sich also gut auflöst, dazu mehr unten) und etwas „feucht“ ist. Die Feuchtigkeit könnt ihr aber auch mit etwas Melasse (der süßen!) oder Zuckerrübensirup nachrüsten. Auf 250 g Zucker nehme ich dazu einen Teelöffel.
In vielen Fällen nutze ich eine Mischung aus weißem und braunen Zucker, damit die Cookies eine nicht zu dunkle Farbe bekommen und der Geschmack neutral bleibt (und nicht die „bittere“ Note des dunklen Zuckers zu sehr durchkommt. Am Rezept ist das bereits vermerkt.
Übrigens: Wenn ihr den Anteil an Zucker eigenmächtig senkt („ist ja sonst viel zu süß“), verändert sich die Konsistenz auch! Die Cookies werden dann eher trocken und laufen mehr auseinander.
Tipp 2: Butter, Eier und andere Zutaten richtig auswählen
Die zweite wichtige Zutat für gute Cookies ist: Butter! Vegane Alternativen wie Margarine funktionieren meist nicht ganz so gut.
Verwendet also wirklich gute Butter, auch wenn sie teuer ist. Grundlegend gibt es zwei Möglichkeiten, die Butter in den Cookie zu bringen:
- Butter schmelzen: Das sorgt für total weiche Cookies, ist aber nicht für jedes Rezept geeignet. Ich verwende es v.A. für klassische Chocolate Chip Cookies. Durch das Schmelzen ist ganz wenig Luft im Teig, wodurch die Struktur fester und „chewier“ wird.
- Butter mit Zucker aufschlagen: Das bringt etwas Luft in den Cookie und sorgt dafür, dass der Zucker vollständig gelöst ist. Dadurch entsteht ein Cookie, der an den Rändern knusprig ist und in der Mitte weich bleibt.
Hier gibt es jedoch auch einiges zu beachten:
- Deine Butter muss die richtige Temperatur haben: Zimmerwarm heißt, dass du mit dem Finger eine kleine Delle in die Oberfläche drücken kannst, die Butter aber noch die Form behält. Wenn die Butter die Form verliert, ist sie schon zu warm und lässt sich nicht mehr richtig aufschlagen. Ist sie zu hart, kann sie sich nicht mit den Zucker verbinden.
- Butter und Zucker nicht zu kurz und nicht zu lange miteinander verschlagen: Schlage Butter und Zucker genau so lange, bis der Zucker vollständig gelöst ist! Dann ist die Verbindung optimal. Wenn du noch länger rührst, kommt mehr Luft in die Mischung und die Cookies fallen beim Abkühlen in sich zusammen. Schlägst du zu kurz, sind noch Zuckerkristalle im Teig – dann knirscht es beim Essen vielleicht 😉 Wir wollen aber ja einen weichen Keks.
Für die sonstigen Zutaten gilt folgendes:
- 405er Mehl ist vollkommen ausreichend. Auch Dinkelmehl Type 630 (dann einen EL Milch zugeben, da Dinkel Wasser stärker absorbiert) oder 550er Mehl (etwas backstärker) sind in Ordnung. Mit Vollkornmehl kannst du die klassische Cookie-Struktur nicht hinkriegen, sorry.
- Die Eier sollten unbedingt Zimmertemperatur haben! Also ruhig schon 1 Stunde vor dem Backen herausnehmen! Oft verwende ich in meinen Rezepten ein zusätzliches Eigelb, das sorgt für mehr „Cremigkeit“, da das Eigelb einen höheren Fettgehalt als das Eiweiß hat. Der Effekt ist aber minimal. Übrigens verwende ich Eier Größe M.
- Bezüglich Schokolade und Co gilt, dass du am besten Chocolate Chips bzw. Morsels verwendest, da diese beim Backen weniger stark schmelzen. Dadurch bleibt der Cookie kompakter und wird höher. Ich weiß aber durchaus, dass diese Chocolate Chips bei uns sehr teuer sind und verwende daher oft auch „nur“ grob gehackte Schokolade. Dann muss man aber mit etwas dünneren Cookies leben. Nüsse, Trockenfrüchte oder Smarties können da ausgleichend wirken!
Tipp 3: Welche Zutaten machen chewy, welche crunchy?
Um es nochmal zusammenzufassen: Um einen wirklich „chewy“, also weichen American Cookie zu bekommen, kannst du also folgendes machen:
- Butter schmelzen
- hohen Anteil an braunem Zucker verwenden bzw. Melasse / Zuckerrübensirup zum weißen Zucker geben
- zusätzliches Eigelb zugeben
- Ein weiterer Tipp ist es, 1 EL vom Mehl durch Speisestärke zu ersetzen: Das macht den Biss noch zarter und „chewier“!
Umgekehrt gilt für knusprige Cookies:
- Butter mit Zucker aufschlagen (und zwar länger als angegeben)
- kein zusätzliches Eigelb
- Backstarkes Mehl (Dinkel oder 550er) verwenden und keine zusätzliche Flüssigkeit zugeben
Tipps zum Formen und Backen von American Cookies
Selbst wenn ihr beim Teig alles richtig gemacht habt – das Backen und Formen macht einen enormen Unterschied! Das werdet ihr sehen, wenn ihr probeweise ein und denselben Teig einmal gekühlt und einmal ungekühlt abbackt. Das wirkt, als wären es zwei komplett verschiedene Rezepte!
Tipp 4: Die richtige Form für Cookies
Cookie-Teig verflüssigt sich beim Backen durch den hohen Butter- und Zuckeranteil stark. Damit die Cookies also nicht zu dünn werden, müssen wir etwas nachhelfen mit der Form. Deshalb forme ich immer Kugeln.
Denn wer im Geometrie-Unterricht aufgepasst hat, weiß, dass Kugeln im Verhältnis zum Volumen die kleinste Oberfläche haben. Weniger Oberfläche = geringeres Risiko, in die Breite zu laufen und die Mitte bleibt schön chewy. Also keine flachen Scheiben formen, sondern richtige „Teigbälle“!
Tipp 5: Kühlen oder einfrieren vor dem Backen
Kühlen ist essentiell, damit die Cookies schön dick und weich werden!
Ich stelle zunächst den fertigen Teig etwa 1 h kalt, damit dieser fester wird. Dann forme ich die Teigbälle und stelle diese erneut mindestens 1 h kalt. Wenn ich Zeit habe oder vorbereiten möchte, friere ich die Teigbälle ein.
Dann die gefrorenen Bälle direkt abbacken und 2 – 3 Minuten mehr einrechnen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Cookies dann besonders dick bleiben. Also wenn es euch zeitlich möglich ist, bitte friert die Teiglinge ein und legt sie gefroren aufs Blech.
Hinweis: Wenn ihr die Teigbälle „nur“ kühlt, ist es besonders wichtig, dass ihr sie wirklich erst kurz vor dem Backen herausnehmt! Sie müssen wirklich ganz kalt in den Ofen gehen, damit der Teig nicht zu sehr zerläuft!
Tipp 6: Die richtige Unterlage zum Backen
Auch die Unterlage macht einen enomen Unterschied. Bitte niemals direkt auf dem Blech backen!
Backpapier ist da schon etwas besser. Aber auch nicht optimal, da es eine ganz glatte Oberfläche hat. Dadurch kann der Teig leichter zerlaufen und die Cookies werden breiter.
Am besten ist eine Silikonmatte, die speziell für Cookies gedacht ist. Ich verwende die [amazon_textlink asin=’B077XTPWZ5′ text=’günstigen Backmatten von Amazon‘ template=’ProductLink‘ store=’ifdigital-21′ marketplace=’DE‘ link_id=’a673d810-4d96-4aca-9dcb-f43d24893630′] (*Affiliate Link) – besser sollen wohl noch die [amazon_textlink asin=’B005WWRZ04′ text=’Backmatten von Silpat‘ template=’ProductLink‘ store=’ifdigital-21′ marketplace=’DE‘ link_id=’6d3c66b9-ffb6-433d-adc5-3b4f50b3acbc‘] (*Affiliate Link) sein. Darauf haben die Cookies etwas „Grip“ und laufen deshalb langsamer auseinander. Weniger auseinander laufen = dickere Cookies. Investiert also gerne die paar Euros in eine gute Backmatte!
Tipp 7: Rausnehmen, bevor sie durch sind!
Dieser Tipp ist besonders schwierig zu beherzigen: Nehmt die Cookies raus, bevor sie durch sind! Die Ränder sollten schon fest sein, die Mitte aber noch etwas weich erscheinen. Beim Abkühlen werden die Cookies fester (und auch etwas flacher), d.h. das frühe Herausnehmen sichert, dass sie trotzdem weich bleiben. Denn auf dem heißen Blech garen die Cookies noch etwas nach.
Übrigens: Wenn euch die Cookies zu „breitgelaufen“ erscheinen, könnt ihr sie beim Herausnehmen vorsichtig mit einem Löffel wieder etwas „zusammenschieben“. So wird die Form noch schöner.
Tipps zum Aufbewahren und Einfrieren von American Cookies
Das Schöne an Cookies: Du kannst den Teig oder die fertigen Cookies schon lange im Voraus zubereiten und dann bei Bedarf auf den Tisch zaubern. Also ein ideales Rezept zum Vorbereiten!
Tipp 8: Einfrieren von rohem Teig
Den rohen Teig kannst du jederzeit einfrieren. Entweder du frierst den Teig als Ganzes ein und lässt ihn über Nacht im Kühlschrank auftauen oder du frierst wie oben beschrieben die Teigkugeln ein. Wenn du den Teig als Ganzes eingefroren hast, einfach nach dem Auftauen Kugeln formen und diese dann erneut kühlen. Die Teigkugeln kannst du direkt gefroren aufs Blech legen.
Tipp 9: Einfrieren von fertigen Cookies
Damit fertige Cookies schön weich bleiben, kannst du sie auch einfrieren, bis du sie brauchst! Dazu einfach auf einem Blech nebeneinander einfrieren. Sobald sie hart sind, kannst du sie gemeinsam in eine Tüte geben. Sobald du sie brauchst, einfach bei Zimmertemperatur auftauen lassen oder ganz kurz (!) auf der Heizung bzw. im Ofen bei 50° nochmal etwas erwärmen, damit die Schokolade leicht anschmilzt. So lecker wie frisch gebacken!
Tipp 10: Aufbewahren von Cookies
Generell solltest du American Cookies nicht allzu lange aufbewahren: Dann werden sie hart und schmecken nicht mehr wirklich gut… Zudem ist das Risiko, dass die Butter ranzig wird, bei längerer Aufbewahrung ebenfalls groß. Deshalb solltest du sie luftdicht verpackt innerhalb von 2 – 3 Tagen essen, damit sie noch recht weich sind. Falls du die Cookies nicht rechtzeitig aufessen kannst, kannst du ja den ungebackenen Teig oder die fertigen Cookies einfrieren (siehe oben).
Als luftdichte Verpackung nutze ich entweder eine normale Keksdose aus Metall, die ich vorher mit Backpapier ausgelegt habe, eine Glas-Dose oder ganz einfach das Blech, über das ich eine Frischhaltefolie ziehe. Da die Cookies eh recht schnell verbraucht werden müssen, geht das auch mal.
So viel Tipps von meiner Seite zum Thema Cookies! Ich hoffe, ihr konntet etwas für euch mitnehmen 🙂
Übrigens: Trotz aller Tipps misslingen mir auch manchmal noch Cookies…. Denn z.B. entscheidet auch die Luftfeuchtigkeit darüber, wie aufnahmefähig das Mehl ist. Deshalb kann es an regnerischen Tagen sein, dass du 1 – 2 EL mehr Mehl in deinem Teig brauchst, da dieser sonst zu feucht wird und die Cookies auseinanderlaufen. Backen ist eben eine Mischung aus Wissenschaft und ein bisschen Zauberei 😉
Meine liebsten Cookie-Rezepte
Natürlich findest du schon einige Rezepte für American Cookies („Subway Cookies“) auf meiner Website. Was macht die einzelnen Rezepte aus?
Diese Produkte habe ich verwendet*
*) Die gezeigten Links sind sog. Affiliate-Links. Wenn du darüber etwas kaufst, erhalte ich eine kleine Provision. Für dich entstehen dadurch keine Mehrkosten.
- Chocolate Chip Cookies mit geschmolzener Butter: Besonders saftig und dick, der Klassiker
- Double Chocolate Cookie: American Cookies mit Schoko-Basis (hier auch mit weißen Stückchen zu finden: Black and White Cookies)
- Kitchen Sink Cookies: Universelles Cookie-Rezept mit cremig gerührter Butter als Basis
- Rainbow Cookies: Cookies mit Smarties / M&Ms: Ideal für Kindergeburtstage und Co
- Erdnussbutter Cookies mit Nutella: Richtig schön dick und nussig
- Cookies n Cream Cookies: Cookies mit Oreos und weißer Schokolade
- Crunchy Chocolate Chip Cookies: Wer es lieber knuspriger mag, ist hiermit gut beraten
Welche davon habt ihr schon getestet?
isa
3. Juli 2019 at 16:10Ok ich hab mega Hunger ! Die MUSS ich probieren.
Chewy Chocolate Chip Cookies wie bei Subway | BackIna
15. April 2021 at 11:05[…] Übrigens findet ihr hier mehr Tipps, wie euere Cookies perfekt werden – alles was ihr wissen … […]
Schokomousse mit Kirschen und Cookies | BACKINA
15. Mai 2021 at 15:10[…] aus, die ihr gerne mögt und rundet das Dessert mit Stücken davon ab: Ich habe hart gewordene American Cookies verwendet, ihr könnt aber ebenso Biscotti, Amaretti oder auch Buttergebäck […]
Italienische Mandelblüten: Mürbe und nicht zu süß | BACKINA
23. Mai 2021 at 12:30[…] „Ich mag es aber nicht so süß.“, wenn man ihnen vermeintlich süße Plätzchen (z.B. American Cookies) anbietet. Meist essen die Leute dann doch recht gerne die vermeintlich „zu süßen“ […]
Weiche Daim Cookies im Subway Stil - BACKINA
21. Februar 2024 at 8:02[…] Wichtig, damit die Cookies so schön dick werden wie gekauft: Kühlen, Kühlen, Kühlen! Mehr dazu findet ihr in meinem Artikel mit Tipps für schön dicke American Cookies. […]
Stefanie
6. März 2024 at 14:53ich würde suuuper gerne die Black and White cookies nachbacken, aber egal wie und wo ich darauf drücke, ich gelange nicht auf der Website, sondern auf Spamseiten.
BackIna
6. März 2024 at 15:16Hallo Stefanie, ich habe es eben getestet und die Seite funktioniert ganz normal: https://www.backina.de/black-and-white-double-chocolate-cookies – tut mir sehr leid, dass du diese Erfahrung machst!
LG Ina von BackIna.de
Karin Heyen
12. April 2024 at 19:38Hallo BackIna, vielen Dank für die guten Tipps. Da der braune Zucker hier ja sehr grob ist, könnte man ihn doch mit dem Thermomix fein mahlen. Würde es helfen die Cookis schön chewy zu backen?
LG Karin
BackIna
15. April 2024 at 8:45Hallo Karin,
das ist eine sehr gute Frage! Das hilft sicherlich schon, dass der Zucker schneller schmilzt! Der amerikanische braune Zucker hat jedoch auch mehr Melasse, d.h. ist feuchter… Daher würde ich zusätzlich zum Mahlen noch einen Teelöffel Melasse oder Zuckerrübensirup dazugeben (dafür einen Teelöffel vom Zucker weglassen). Denke dann kommen wir recht nah an die amerikanische Konsistenz 🙂
LG Ina